Das Thema Firmenfahrzeug birgt viele steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, die Unternehmer zur Steuerersparnis nutzen können. Eine besonders interessante und kürzlich rechtlich abgesicherte Variante ist das sogenannte Ehegatten-Vorschaltmodell zur Steueroptimierung beim Firmenfahrzeugkauf. Das Modell sieht grundsätzlich vor, dass der Kauf durch Familienangehörige und die anschließende Vermietung an den Unternehmer erfolgt. Doch was genau steckt hinter dem Ehegatten-Vorschaltmodell? Welche Voraussetzungen sind zu beachten, und wo liegen die größten steuerlichen Vorteile und Ersparnisse? Das erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag unseres Gestaltungsberatungsteams.
Beim Ehegatten-Vorschaltmodell erwirbt ein Familienmitglied des Unternehmers – in der Regel der Ehepartner – das Firmenfahrzeug. Durch die anschließende Vermietung des Fahrzeugs an den Unternehmer trägt dieser wirtschaftlich den Kaufpreis im Verlauf der Zeit und das Gestaltungskonzept ist etabliert. Diese Verteilung ermöglicht es, dass durch die Nutzung des Ehegatten-Vorschaltmodells beim Firmenfahrzeugkauf Steuern gespart werden können. Welche das genau sind, erfahrt ihr im nächsten Absatz.
Wichtig zu wissen: Der Bundesfinanzhof hat das Ehegatten-Vorschaltmodell mit seinem Urteil aus September 2022 höchstrichterlich abgesegnet. Der Grundaufbau des Modells ist denkbar einfach, doch damit dieses seinen vollen steuerlichen Nutzen entfalten kann, ist es entscheidend, die Steuergestaltung rechtssicher und korrekt umzusetzen. Dazu gehört die Erstellung eines sauberen Leasingvertrages sowie die Einhaltung aller wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen. Nur so können die steuerlichen Vorteile genutzt werden, ohne dass es zu Problemen bei einer späteren steuerlichen Betriebsprüfung kommt.
Der wahre Steuervorteil des Ehegatten-Vorschaltmodells entfaltet sich vor allem beim Verkauf des Fahrzeugs. Normalerweise wird der Erlös aus dem Verkauf eines Firmenwagens voll versteuert – insbesondere dann, wenn der PKW bereits vollständig oder größtenteils abgeschrieben wurde. In solchen Fällen kann die Steuerbelastung bis zu 50 % des Verkaufserlöses betragen.
Mit dem Einsatz des Ehegatten-Vorschaltmodells profitiert ihr hier enorm: Der Verkauf des Fahrzeugs bleibt steuerfrei, obwohl alle laufenden Fahrzeugkosten zuvor steuerlich geltend gemacht werden konnten. Das bedeutet, dass ihr den vollen Gewinn aus dem Verkauf einstreicht, ohne dass zusätzliche Steuerlasten anfallen. Der Steuervorteil ist dabei besonders hoch bei Fahrzeugen, die restwertstabil sind und nach Ablauf der steuerlichen Nutzungsdauer (nach 5 bis 7 Jahren) veräußert werden. In solchen Fällen könnt ihr euch auf einen effektiven Steuervorteil von bis zu 50 % des Restwerts freuen. Das stellt sehr greifbar dar, wie ihr mit dem Ehegatten-Vorschaltmodell beim Firmenfahrzeugkauf Steuern sparen könnt, sofern es korrekt auf- und umgesetzt wird.
Abgesehen von diesem Vorteil bietet das Modell keine weiteren Besonderheiten: Ihr könnt wie gewohnt Vorsteuerbeträge aus dem Kauf des Fahrzeugs abziehen, und auch die private Nutzung des PKWs unterliegt weiterhin der regulären Besteuerung.
Das Ehegatten-Vorschaltmodell bietet eine smarte Möglichkeit, erhebliche Steuervorteile beim Kauf und Verkauf von Firmenfahrzeugen zu erzielen. Der Schlüssel liegt jedoch in der korrekten und rechtssicheren Umsetzung. Falls ihr überlegt, dieses Modell in eurem Unternehmen zu nutzen, ist eine individuelle Prüfung der Situation unerlässlich.
Unsere Steuerexperten stehen euch gerne zur Verfügung, um euch bei der Umsetzung dieses Modells zu unterstützen. Nutzt unsere Expertise, um die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten optimal auszuschöpfen. Kontaktiert uns über das untenstehende Formular, um eine individuelle Beratung zu vereinbaren.