Wichtige Steuerarten in Deutschland

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Einkommensteuer? Mehrwertsteuer? Gewerbesteuer? Steuerzahler – Gedenktag? …

Bestimmt hast du schon einmal einen von diesen Begriffen gehört und kannst dir grob etwas darunter vorstellen. Und nein, der Steuerzahler – Gedenktag ist kein Tag, an dem an verstorbene Steuerzahler gedacht wird. Rein rechnerisch gibt dieser Tag an, dass das bis dahin erwirtschafte Einkommen, durch Steuern und Abgaben an öffentliche Kassen abgeführt wird. In diesem Jahr war es der 13. Juli 2022. Und wofür zahlen wir überhaupt Steuern? Der Staat finanziert mit den Steuergeldern vor allem die Bereiche Arbeit und Soziales, Landesverteidigung, Verkehrswesen, Bildung und Gesundheitswesen. Das Geld wird zweckungebunden genutzt.

Falls du dir nichts unter den eingangs genannten Begriffen vorstellen kannst, haben wir hier eine kleine Übersicht über wichtige Steuereinnahmequellen für dich:

 
Einkommensteuer

Die Einkommensteuer muss jede natürliche Person auf ihr Einkommen zahlen, jedoch erst ab einem Jahreseinkommen, welches über 10.347€ liegt. Die Höhe der Steuer hängt davon ab, wie hoch der Verdienst ist. Die Einordnung in die Lohnsteuerklasse erfolgt nach Familienstand und Arbeitsverhältnis. Eine Erhebungsform der Einkommensteuer ist die Lohnsteuer, die vom monatlichen Gehalt abgezogen wird.

 

Körperschaftsteuer

Körperschaftsteuern werden in der Regel von juristischen Personen, wie Vereinen oder Kapitalgesellschaften gezahlt. Die jeweiligen Organisationen müssen von ihrem Gewinn 15% Körperschaftsteuer an den Staat zahlen.

 

Umsatzsteuer

Umsatzsteuer, auch unter dem Begriff „Mehrwertsteuer“ bekannt, ist eine Steuer, die auf den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen von Unternehmen erhoben wird. Die Steuersätze sind 19% und 7%.

…so funktioniert die Umsatzsteuer…

Wenn du bei einem Händler z.B. einen Laptop für 595€ kaufst, dann zahlst du Umsatzsteuer. Auf deinem Beleg siehst du, dass du 19% also 95€ Umsatzsteuer gezahlt hast. Diese 95€ darf der Händler nicht behalten, sondern muss sie an das Finanzamt abführen. In diesem Fall bist du der Steuerschuldner und der Unternehmer der Steuerträger.

Kauft ein Unternehmer hingegen einen Laptop ein, so zahlt er auch den vollen Preis von 595€. Allerdings bekommt er die 95€ Mehrwertsteuer vom Finanzamt als Vorsteuer erstattet. Verkauft er jedoch seine Waren, so muss er die angefallene Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen. Die Umsatzsteuer, die der Unternehmer zahlen muss und die Vorsteuer, die er von Finanzamt erstattet bekommt, werden miteinander verrechnet. Daraus ergibt sich die endgültige Zahllast, die der Unternehmer an Steuern zu zahlen hat oder ggf. erstattet bekommt. Durch dieses System wird der Unternehmer durch die Steuern nicht belastet und ist somit immer der Steuerträger, während der Endverbraucher der Steuerschuldner ist.

 
Gewerbesteuer

Die Gewerbesteuer wird auf die gewerblichen Einkünfte erhoben und an die Stadt bzw. Gemeinde gezahlt, in der das Gewerbe ihren Sitz hat. Gewerbesteuer wir erst fällig, wenn der Jahresgewinn eines Gewerbebetriebs den Freibetrag von 24.500€ übersteigt. Eine Ausnahme sind Kapitalgesellschaften, ihnen steht kein Freibetrag zu. Die Höhe der Steuer beträgt 3,5% des Gewerbeertrags nach Abrundung und Abzug des Freibetrages und wird mit dem Gewerbesteuer-Hebesatz berechnet. Dieser Hebesatz wird von den Gemeinden individuell festgelegt, beträgt jedoch mindestens 200%.

So kann eine Rechnung aussehen:

 

+/-

Gewinn

Hinzurechnungen/Kürzungen

=

-

Gewerbeertrag

Freibetrag von 24.500€

=

x

Gekürzter Gewerbeertrag

3,5% Steuermesszahl

=

x

Steuermessbetrag

Gewerbesteuer-Hebesatz

=

Gewerbesteuer

 

Und, was sagst du jetzt? Eigentlich klingt es doch alles interessant und überhaupt nicht kompliziert, oder?

Wir, Sarah und Alina, sind im zweiten Lehrjahr der Ausbildung zur Steuerfachangestellten und hatten auch unsere Momente, in denen wir nur dachten, wie kompliziert das deutsche Steuersystem eigentlich ist und mussten so manche Sachen zweimal und mehrmals durchdenken. Aber das ist eine der spannenden Sachen an diesem Beruf: Es ist nicht eintönig, sondern durch das komplexe Steuersystem bleibt es immer spannend und man kann sich stetig weiterbilden.

Alina Dick
Alina Dick

Beruf: Auszubildende Steuerfachangestellte, 2. Lehrjahr

Bei L&P seit: 2021

Standort: Daun

Interessen: Lesen, Klavier spielen

Sarah Baehr
Sarah Baehr

Beruf: Auszubildende Steuerfachangestellte, 2. Lehrjahr

Bei L&P seit: 2021

Standort: Wittlich

Interessen: Lesen, Musik hören